La Motta Interview

Einige von Euch wisse ja, dass ich im Forum des La Motta camps als Moderator tätig bin. Dort versuche ich hauptsächlich die Karpfenangler am Laufenden zu halten. 

 

Auch die ersten La Motta carp event im Juli 2011 habe ich betreut.

 

Aus diesem Grund ist unser Forums-Admin Winne an mich herangetreten ein Interview zum Karpfenangeln am Po zu machen.

 

Ich war von der Idee sehr angetan. Und was dabei herausgekommen ist, könnt ihr im Anschluss lesen !

 

Im Interview mit Martin Kohl, Carpexperte im laMotta-Camp

Hallo zusammen,
das Interview mit Tomson hat glaub nicht nur mir viel Spaß gemacht wie die
Resonanz zeigt, sodaß ich beschlossen habe mich an einem weiteren Interview
zu versuchen...
tja was soll ich sagen - ich hab ein weiteres "Opfer" gefunden laugh4 
guckst du:

Winne:
Servus Martin,
nachdem ich schon Tom zum Thema "Vom Ufer aus auf Waller" gelöchert habe
dachte ich mir warum bohrst du nicht auch unseren Carpexperten mal an.
Fragen gibt es ja genug, doch trauen sich viele einfach nicht diese zu posten
- ist einfach so - warum? Keine Ahnung...

Martin:
Hi Winne, ich fühle mich schon geschmeichelt hier von dir zum Interview gebeten
zu werden. Ich bin zwar im Forum für unsere carp-freaks zuständig, aber eben aus
deren Reihen gäbs auch richtige Topleute!

Winne:
Mag sein Martin, gut möglich daß ich die ja auch noch mit Fragen nerve 
Aber schon vom Dienstalter her dürfte die Wahl gerechtfertigt sein.
Geh´n wir´s doch einfach mal an...

wie organisierst du dich im Vorfeld auf deine Angeltörns?
Gibt´s da Unterschiede zum (ich sag einfach mal) "Standardansitz" am heimschen
Gewässer?

Martin:
Vorbereitung ist alles. 
Und die fängt, egal ob Baggersee, Donau oder Po schon zu Hause an. 
Mit unter ist mir hier das Internet sehr behilflich. Sei es Google Maps.
Fangberichte. Forums und facebook-Kontakte etc.

Hier entscheidet sich oft schon, ob es eine tolle Tour, oder ein Reinfall werden wird.
Ich bin halt der Typ, der für alle Eventualitäten gewappnet sein will. Deshalb sind
neben der üblichen Ausrüstung tackle wie stalking- und floater-Ruten immer dabei.

Winne:
alle sagen immer so wenig Tackle wie möglich - gilt das auch für´s Karpfenfischen?

Martin:
Am Po muss das Equipment nicht allzu umfangreich sein. Drei Ruten in 12 ft und
13 ft mit Testkurven zwischen 3 lbs uns 3,5 lbs. Ich bevorzuge da blanks mit
durchgehender Aktion, denn wenn die nicht so seltenen Po-Torpedos (Graser) drei
Meter vom Ufer auf Vollgas gehen, muss man die unbändige Kraft sanft zügeln
können. In meinem Fall sind das Rod Hutchinson The Legen 13 ft 3,5 lbs bestückt
im DAIWA Entohs 5000 oder 5500. Bespult hab ich diese mit der ESP Syncro XT
0,37 mm.

Ich verwende am Po einen Kescher mit großen Maschen, denn der Strömungsdruck
kann einem das Leben schwer machen.

Eine Liege, ein Schlafsack oder cover, ein shelter, bank sticks mit Bissanzeigern,
tackle-Tasche und natürlich Futter und Köder.

Winne:
wie ich vermutet habe - ohne eine gewisse Grundausstattung funktioniert
carp-fishing auch am Po nicht. Wohl umso mehr als daß nun ja "gewässerbedingt"
einiges an Futter und Köder mit muß?!
Damit wären wir bei meiner nächsten Frage: Welches Futter oder Köder bevorzugst
du am Po?

Martin:
Natürlich setze ich hier Boilies ein. Bewährt haben sich Dynamite The Source und
CC Moore Meteor. Meist hole ich mir den Basismix, werte diesen ein wenig mit
vorverdauten Fischmehlen und Betain auf und drehe die Kugeln in drei
verschiedenen Größen (22 mm, 26 mm und 32 mm) selbst. Einige Hakenköder
stelle ich immer in Dumbell-Form her.

Am Po sollte man aber auch immer ausreichend vorgequollenen Mais zur Verfügung
haben. Denn wenn die Murmeln gar nicht ziehen kanns oft ein üppiger Maisteppich
richten.

Winne:
wie oft fütterst du? Fütterst du nach? Viel oder eher zurückhaltend? Wie schaut sie
aus, deine Futtertaktik?

Martin:
Bei Boliefütterung hab ich die Erfahrung gemacht, dass besser ist mehrmals in
kleineren Mengen zu füttern, als abzukippen. Somit ist trotz Verdriftung immer
Futter am Platz. Das können dann je nach Lage des Spods schon 10 kg Kugeln am
Tag werden. 

Klotzen, nicht kleckern heißt es beim Mais. Durch das geringe spezifische Gewicht
wird natürlich direkt bei der Fütterung ein Großteil abgetrieben. Darum sollte man
gerade hier Stellen mit wenig Strömung oder Steinschüttungen auswählen. 

Ich würde hier gleich einmal mit 20 bis 30 kg beginnen und je nach Bissausbeute
auch dem entsprechend nachlegen.


Winne:
Wie muß ein Angelplatz aussehen daß du dich auf einen Versuch einläßt?

Martin:
Grundsätzlich suche ich nach beruhigtem Wasser. Aber auch Strömungskanten,
Dreher und Rückströmungen sind super Plätze. Manchmal kann man auch kleine
Plateaus vorfinden, wo ich am Po die Erfahrung gemacht habe, dass der Köder
nicht oben auf, sondern am strömungsabgewandten Fuß liegen sollte. 

Riskant, aber einer meiner Lieblingsplätze ist der Übergang von Steinschüttung
zum Naturgrund. Der große Vorteil dort ist, dass das Futter in der Schüttung gut
liegen bliebt somit die Stelle lange attraktiv bleibt.


Winne:
zu den Angel-Methoden - fischst du am Po spezielle Techniken? 

Martin:
Zur Angeltechnik ist eigentlich nicht viel zu sagen. Je einfacher, desto besser. Ich
fisch am Po ausschließlich mit lead-clips. Außerdem verwende ich immer eine
Schlagschnur in 0,50 mm. Denn nicht nur in der Nähe von Schüttungen kannst
heikel sein, auch der Sand schmirgelt fleißig an den letzten Metern. 

Das Vorfach ist bei mir meistens monofil in 0,30 mm, manchmal – im ruhigen
Wasser – auch ein combi-rig (selbst gebaut). Die Länge kann ruhig 30 cm – 35 cm
cm betragen. Mein Haken für den Po ist der wide-gape von Solar in den Größen 6
und 4.

Auf ein lead-core verzichte ich komplett. Bleiformen, wie das Grippa von Korda
gewährleisten einen sicheren Halt und somit einen top Hakeffekt.

Winne:
Jou Martin, schön daß auch du mitgemacht hast - herzlichen Dank für die
Antworten - hat Spaß gemacht! 
Leider geh´n mir meine Fragen aus...
Mglw. kommt die ein oder andere ja noch von unseren Gästen, für meinen Teil
war´s das für´s Erste - dank dir recht sakrisch - den praktischen Teil mach mer
dann bei einem Bierchen am Wasser! 

:occasion5: