Lago Superiore

 

06.09. bis 13.09.2009

 

Nachdem Gerhard und ich uns letzten Herbst im Netz hinsichtlich der Bedingungen und Bestimmungen am Lago informiert hatten, nahm ich Kontakt zu Peter Wielath von www.wallercamp.de auf und buchte noch vor der Jahreswende ein Boot.

Die letzten wichtigen Infos holte ich mir aus dem Forum des Camps – wie z.B. dass man auf jeden Fall sowohl Karpfen-, als auch Welstackle mitnehmen sollte. Beide Fischarten kommen dort in sehr hoher Dichte vor. Da man sich dort in einem Naturschutzgebiet befindet ist das Campieren verboten, sodass höchstens ein shelter oder brolly ohne Boden zur Nachtzeit oder Regen erlaubt ist. Die Futtermenge ist auf 2,5 kg pro Tag und Angler limitiert. Sämtliche Montagen müsse abgesenkt werden, da in den Kanälen reger Ausflugsbootsverkehr herrscht.

Mit diesem Wissen machten wir uns am 06.09.2009 um 01.30 Uhr auf den Weg nach Cesole ins Camp La Motta, wo wir gegen 09.00 Uhr ankamen.

Dort wurden wir von Peter uns seinem Team in Empfang genommen. Zu Mittag ging es dann zum Lago, wo wir eine kurze Einweisung bekamen.

Nachdem wir Unmengen von Tackle auf das Leihboot und unser Schlauchi verladen hatten bezogen wir einen Platz gleich in der Nähe des Hafens, der uns empfohlen wurde.

Dort fanden wir ideale Bedingungen vor – ein Kanal, auf dem gegenüberliegenden Ufer ein Wasserliliengürtel in Wurfdistanz, davor ein breites Plateau auf ca. 1 bis 1,5 m Tiefe das hin zur Schifffahrtsrinne auf 2,8 m abfiel.

Nachdem wir unser camp aufgebaut hatten fütterten wir unsere selbst gerollten 32er Kugeln und Dumbells großflächig.

 

Da wir von der Anreise einigermaßen geschafft waren, legten wir nur insgesamt vier Ruten aus, aufs Welsfischen verzichteten wir in der ersten Nacht.

 

Mit Ausschlafen war aber nichts – fünf Schuppis bis 8,80 kg konnten wir haken. Einen verloren wir im Wasserliliengürtel.

Tags darauf wurde nachgefüttert und neu ausgelegt. Bis zum Abend hatten wir weitere drei Karpfen bis 9 kg gefangen.

In der Zwischenzeit hatten wir auch unsere Welsruten in Position gebracht und Köder gefangen. Wir beschlossen tagsüber auf Karpfen und in der Nacht mit vier Wels- und 2 Karpfenruten zu fischen.

Die zweite Nacht brachte sechs kleinere Karpfen schön konzentriert zwischen 01.30 Uhr und 03.00 Uhr.

Am Tag darauf gingen uns wieder vier Karpfen bis 16 kg an den Haken.

In der dritten Nacht fing Gerhard den ersten Wels (120 cm) auf eine U-Posen-Montage. Sonst konnten wir noch zwei kleinere Schuppis fangen.

Tag drei überraschte uns in aller Früh mit einem Mähboot. Der Kapitän dieses Gefährtes mähte mit italienischer Freundlichkeit die Ausläufer des Wasserliliengürtels ab indem wir bis dahin unsere
Karpfen - Rigs abgelegt hatten. Zu allem Überfluss trieb das Grünzeug dann auch noch auf unsere Plateaus und blieb dort hängen. – Bingo !!

Trotzdem versuchten wir es weiter auf diesem Platz und konnten neben zahlreichen Hängern und Fischverlusten noch bis zum nächsten Morgen zwei Karpfen und einen Wels (130 cm) fangen.

Also stand für uns fest – Platzwechsel !

Wir beschlossen unser Karpfentackel im Auto zu verstauen und es die restlichen drei Tage auf dem so genannten „Waldplatz“ ausschließlich auf Wels zu versuchen.

Gegen 13.00 Uhr hatten wir es dann endlich geschafft und neu aufgebaut. Die Möglichkeiten waren dort vielfältiger, als auf dem ersten Platz – Tiefe bis 4 m, Plateaus auf 2 m, Buchten, Seerosenfelder, abzweigende Kanäle, …

Die Köderbeschaffung in der richtigen Größe (ab 25 cm) gestaltete sich jedoch sehr mühsam. Trotzdem hatten wir bei Einbruch der Dunkelheit insgesamt sechs Montagen draußen. Wir verwendeten U-Posten-Montagen auf Kanten und Plateaus und Posenmontagen spannten wir in eine Bucht.

In der vorletzten Nacht konnte ich dann auf einem der Plateaus einen Wels mit 110 m fangen – dies sollte unser letzter Fischkontakt in dieser Woche sein.

 

Wir haben eine traumhafte Woche am Lago bei täglich Sonnenschein und bis zu 35 ° C verbracht. Auch in der Nacht sank die Temperatur nicht unter 12 ° C, sodass es auf unseren Liegen unter freiem Himmel angenehm auszuhalten war.

Die Wassertemperatur bewegte sich die ganze Woche um die 23 ° C.

 

Und genau aus diesem Grund haben wir für nächstes Jahr schon gebucht !!!

 

Fazit aus fischereitechnischer Sicht:

 

Karpfen am Lago Superiore zu fangen, ist keine große Herausforderung. Große Karpfen an den Haken zu bekommen, ist allerdings nicht ganz so einfach.

Wir verwendeten Ködergrößen ab 30 mm, ganz einfache hair- und claw-rigs und positionierten diese meist abseits der gefütterten Plätze.

Der Gedanke dahinter war, die Großkarpfen, die meist am Rand der Futterplätze abwarten, was passiert, abzufangen

Interessanterweise bissen alle größeren Exemplare auf unsere selbst hergestellten 32 mm x 22 mm Dumbells.

Beim Welsangeln griffen wir auf Knochen-, U-Posen- und normaler Posenmontage zurück, wobei sämtliche Bisse auf die U-Pose erfolgten, die wir auf Kanten und Plateaus mit Absenkgewichten und Reißleinen abgelegt hatten.

Als Rigs verwendeten wir Einzelhaken und Kombis aus Einzelhaken und Drilligen bzw. Drilling - Drilling.

 

 

Martin

 

Team carp-baits-vienna