Niederlage auf der Krim

 

 

Hallo Leute !

Obwohl wir dieses Jahr soviel Energie, wie noch nie in einen trip gelegt hatten, ließen uns die großen Fische am Lago gewaltig im Stich.
Woran es lag kann ich auch nicht sagen. Vielleicht am ständig herrschenden Ost-Wind bzw –Sturm, an den zahlreichen Gewittern, die sich über uns austobten, an unserer Taktik, oder nur an der Gerissenheit der biggies - keine Ahnung ???

Doch alles von Anfang an !

Vorletzten Sonntag um 02.00 Uhr holte ich meinen „leicht angeschlagenen“ Angelpartner Erwin direkt von einer Hochzeit ab und wir machten uns auf in Richtung Süden. Ich am Steuer und Erwin reglos im Gurt hängend am Beifahrersitz. Nachdem er sich nach ca 1 Stunde Fahrt bei ca 130 km/h von einem seiner geschätzten 3 Promille durch das Fenster meines Vans trennte, verlief die weitere Fahrt ohne Vorkommnisse.
Gegen 05.45 Uhr stießen wir kurz vor der Grenze auf Gerli und seinen Bruder Max. Somit waren wir komplett und ab ging´s Richtung La Motta.

Gegen Mittag übergab uns dann Alex die bereits vorbereiteten Boote. Doch während wir unser tackle aus unseren FZGen luden, nahmen zwei andere Gäste, die offenbar den Anweisungen Alex´ nicht folgen konnten, das Boot in Beschlag, dass eigentlich für Erwin und nicht bestimmt war. So mussten wir warten bis Alex von der Einführungs-Tour zurückkam um dessen Boot zu übernehmen. Den beiden Jungs war dies offenbar sch…egal – kein Wort der Entschuldigung !

Da Gerli und Max bereits „ausgelaufen“ waren, tuckerten wir nach und schlugen unser Lager auf der Einfahrt zu Danieles See östlich der Vogelwarte auf. Nachdem wir reichlich gelotet hatten legten wir unsere Montagen aus.
Es dauerte auch nicht lange bis sich die ersten Karpfen einstellten. Zu unsere Überraschung aber extrem kleine – um die 2 kg bis 3 kg.
So ging es nun an die Feinarbeit. Spezielle Köderpräsentationen und Futtertaktiken wurden ausprobiert. Aber was soll man machen, wenn 2-kg-Karpfen auf 4 x 22er Murmeln oder zwei 32 x 22 Dumbells beißen. Egal welche Köder wir montierten, über 7 kg ging´s nicht raus.

Dies bestätigten auch andere Karpfenfische mit denen wir uns unterhielten.

Auch meine Stalking- und Floater-Pläne konnte ich nicht verwirklichen, da die Fische so tief standen, dass ich sie nicht auf Sicht befischen konnte.

Als Draufgabe brach fast jede Nacht ein Unwetter über uns herein. Gewitter die ganze Nacht und fließend Wasser im Brolly – herrlich !!! Von den starken Wind-Böen, die Gerli fast aus seinem Bettchen bliesen ganz zu schweigen. Aber outdoor ist outdoor – bei jedem Wetter !!!

Ein weiteres Highlight auf diesem Angelplatz war, dass wir uns zeitweise vorgekommen sind, wie auf einer Stadtautobahn. Ständig zwängten sich FZGe zwischen unseren Schirmen und tackle hindurch, um möglichst bequem zur Vogelwarte anzureisen. Mehrfache Versuche den Lenker zu erklären, dass der Platz bereits besetzt sei, schlugen fehl. Jeder wollte sich selbst davon überzeugen und zwängte sich wenige Minuten später mit zornerröteten Augen durch unser Lager zurück.
Auffallend war, dass dies alles keine Italiener waren – nein Rumänen und jede Menge Russland-Deutsche, die angeblich alle bei Daniele reserviert hatten. Einer dieser Scherzkekse wolle mir sogar weismachen, dass wir auf seinem Platz sitzen würden und er dies Daniele melden werde. Ich „verabschiedete“ ihn höflich in Richtung Norden !

Jetzt wisst ihr, warum ich in der headline von der „Krim“ spreche !!!

Daniele kam dann später tatsächlich, und wir hatten ein sehr freundschaftliches Gespräch.

Übrigens von der Parco de Mincio wurden wir auch kontrolliert - alles o.k. !

Nachdem wir bis Sonntag unseren Zielfisch leider nicht überlisten konnten, packten wir und begaben uns zum Hafen, wo Robert unsere Boote übernahm.

Bevor wir uns verabschiedeten wurden wir noch Zeuge einer für uns komplett unverständlichen Situation.
Die beiden Knall-Köpfe, die sich eine Wochen zuvor das Boot von Erwin und mir einfach unter den Nagel gerissen hatten, weigerten sich ihr Boot zu reinigen und den verfahrenen Sprit zu bezahlen ! Sie waren der Meinung, dass das alles im Preis inbegriffen sei.

Dies sei nur kurz angemerkt, um aufzuzeigen, mit welchen Komikern wir das Wasser teilen !

Abschließend möchte ich noch sagen, dass es trotzdem eine tolle Woche war. Wir haben an die 40 Karpfen gefangen und trotz widriger Verhältnisse viel Spaß gehabt.

Martin