Schweden 2013
Eine unvergessliche Tour nach Schweden im Jahre 2011 schürte in uns (Erwin und mir) den Drang wieder ins Land der kampfstarken Hechte, riesigen Wasserflächen und majestätischen Elche zu reisen.
Im Frühjahr dieses Jahres dann, nahm dieses Vorhaben Gestalt an. Erwin, dessen Dady Erwin sen, dessen Bruder Franzi und ich entschlossen uns eine Herbst-Tour nach Töcksfors an den Stora Le bzw Foxen zu unternehmen. Und zwar dieses Mal nicht mit dem Flugzeug, sondern mit dem Auto, jedoch ohne Fähre.
Die Buchung war schnell erledigt. Unser Wunschtermin 14.09. bis 21.09. war noch frei, und so begannen ab ca Mai die Vorbereitungen.
Schnell waren Reiseinfos vom ÖAMTC und bekannten Schweden-Urlaubern eingeholt.
Ausrüstungsseitig hatten wir ja schon die Erfahrungen von unserem letzten Schweden-Aufenthalt. Also gingen wir daran alles Erfolgversprechende – speziell
hinsichtlich der Köderpalette – einzumarkten.
Noch zwei Tage vor Abreise langten bei mir die letzten „Riesengummis“ ein.
Am 13.09. um 05.00 Uhr ging es dann los. Unsere Route führte uns über Brünn, Prag, Dresden, Berlin, Hamburg, Flensburg, Kolding, Odense, Kopenhagen, Malmö, Göteborg, Trollhättan nach Töcksfors, wo wir am 14.09. um 10.00 Uhr nach über 2.000 stressfreien Kilometern ankamen.
Höhepunkte der Reise waren die beiden großen Brücken in Dänemark über den Storebaelt (16 km) und in Schweden über den Öresund (18 km).
Unser Vermieter Knut und dessen Schwiegersohn Krista erwarteten uns dann zu Mittag und wir bezogen unser Haus und übernahmen die Boote.
Da beim Anblick des Wassers die Anreisestrapazen vergessen waren, stürzten wir uns gleich ins Geschehen.
Nur mit einer Spinnrute und ein paar Ködern ausgerüstete „stachen wir in See“!
Franzi und ich steuerten gleich eine der ersten Buchten an und schon beim zweiten Wurf zeigte uns der erste Schweden-Esox, dass der Ring für unvergessliche fights eröffnet war.
Und es ging weiter Schlag auf Schlag. So konnten wir zahlreiche Spinn-Hechte bis 80 cm landen.
An den beiden folgenden Tagen war uns der Wettergott nicht gerade hold. Lange Regenphasen wechselten sich mit kurzen Niederschlagspausen ab.
Trotzdem waren wir am Wasser unterwegs und konnten beim aktiven Angeln einige Hechte aus ihren Unterständen locken. Dabei stellten sich crank-baits und Gummis im Hechtdesign als wahre Bringer heraus.
Ab Dienstag beruhigte sich dann das Wetter. Zumindest was den Regen anging. Klare Nächte bescherten uns Frühtemperaturen von 4°C und kalter Wind schaukelte zeitweise ansehnliche Wellen auf. Umso erstaunlicher, dass das Wasser konstant eine Temperatur um die 16 °C hielt.
Trotzdem stellten wir auf Schleppfischen um. Denn genau dafür waren wir nach Schweden gekommen.
Unsere Taktik waren „Gummi-Klatscher“ zwischen 25 cm und 30 cm, geführt in Tiefen zwischen drei und sechs Meter. Mit tieflaufenden Wobblern (bis 10 m) beackerten wir die unteren Wasserschichten.
Es dauerte eine Weile bis wir das ideale Schlepptempo herausgefunden hatten, sodass wir trotz teilweise starkem Wind und erheblichem Wellengang regelmäßig Bisse verzeichnen konnten.
Diese fielen dann meist sehr brachial aus.
Ohne Vorankündigung wurde die Schnur von der Rolle gerissen und die Rute stand
augenblicklich im Halbkreis.
Die anschließenden Drills waren meist spektakulär. Fast jeder der gehakten Hechte schoss hinter dem Boot aus dem Wasser und stemmte sich vehement gegen den Rutenblank.
Interessanterweise waren fast alle Schlepp-pikes zwischen 80 cm und 90 cm und äußerst gut genährt.
Eine Sternstunde erlebten Erwin und ich, als wir nach einem ca 45 min langen Regenschauer im vollen Sonnenschein unter einem doppelten Regenbogen innerhalb von nicht einmal eineinhalb Stunden fünf sehr kampfstarke Hechte fingen. Unvergesslich !!!
Am Freitag ließen wir dann die Woche gemütlich beim Spinnfischen ausklingen. Wir hatten bis dahin 56 Hechte und 4 Barsche gefangen und waren angesichts der Bedingungen sehr zufrieden.
Unser Ziel war es ja nicht Rekorde aufzustellen, sondern einfach Zeit mit Freuden entspannt am Wasser zu verbringen!
Aber auch kulinarisch hatte die Woche einiges zu bieten. Von Köttbulla, über Elch- und Rentiersteaks, hin zum Hechtfilet ließ die Küche (Erwin und Franzi) keine Wünsche offen.
Samstag früh um 06.00 Uhr ging es dann wieder Richtung Heimat, wo wir nach 24 Stunden Reisezeit gesund und um viele Erfahrungen und Eindrücke reicher eintrafen.